fruktoseintoleranz

Trotz Fruktosemalabsorption ohne aufgeblähten Bauch das Essen genießen

1974 wurden in einer Fallstudie zum ersten Mal anhand eines Atemtest 4 Fälle von Fruktose Malabsoption festgestellt: die mangelnde Fähigkeit Fruchtzucker schnell genug vom Darm ins Blut aufzunehmen.

Ein aufgeblähter Bauch nach dem Essen, Durchfall oder unangenehmes Völlegefühl kann zwar viele Ursachen haben: aber eine davon kann tatsächlich eine Fruktosemalabsorption sein

Was ist das genau?

Fruktose Malabsorption oder Fruktoseintoleranz?

Anders als bei der hereditären Fruktoseintoleranz, die sehr selten und angeboren ist, handelt es sich bei der Fruktosemalabsorption oder auch “intestinalen Fruktoseintoleranz” um ein häufiges Problem, von der etwa 15 bis 50 Prozent der Europäer und Amerikaner betroffen sind.

Laut einer Studie aus 2007 waren Betroffene von Fruktosemalabsorption sind nicht in der Lage 25 g reine Fruktose zu absorbieren.

Doch die Kapazität schwankt aus noch unbekannten Gründen innerhalb der Bevölkerung stark.

„Die Fruktoseaufnahme-Kapazität im Darm ist bei jedem Menschen unterschiedlich: Im Grunde sind wir Menschen alle Fruktose intolerant – manche aber deutlich mehr als andere.“

Fruktosemalabsorption – was passiert im Darm?

Bei einer Fruktosemalabsorption kann der Darm den in vielen Lebensmitteln enthaltenen Fruchtzucker (Fruktose), enthalten in einigen Obstsorten, aber auch ungeahnter Weise und versteckt in hohem Maße in vielen Fertiggerichten, Müsliriegeln, Zuckersirups, Essen vom Lieferanten usw., nicht schnell genug in den Körper aufnehmen.

Die Aufnahme von Fruktose erfolgt im Darm durch zwei verschiedene Systeme.

Zum einen gibt es ein eigenes Fruktosetransportsystem, durch das die Fruktosemoleküle aufgenommen werden. Zum anderen erfolgt die Aufnahme durch die sogenannte Huckepack-Methode, bei der sich der Fruchtzucker bei der Aufnahme anderer Einzelzucker und Aminosäuren quasi passiv „anhängt“.

Die Verträglichkeit von Fruktose hängt von der Anzahl dieser Transportproteine ab, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.

Bei der Fruktosemalabsorption wird der Fruchtzuckers nicht schnell genug durch die Darmzellen ins Blut aufgenommen, da entweder weniger Fruktosetransporter vorhanden sind oder zu viel Fruktose auf einmal aufgenommen wurde.

Die überschüssige Fruktose gelangt dann in den Dickdarm, wo sie von Bakterien in Fettsäuren und Gase aufgespalten wird, die Symptome verursachen können.

„Seit den 1980er Jahren haben Forscher, die sich mit funktionellen Darmbeschwerden befassen, eine zunehmende Häufigkeit von Fruktoseintoleranz beschrieben und spekulieren häufig, dass der erhöhte Konsum von Getränken, die mit Maissirup mit hohem Fruktose Gehalt (HFCS) gesüßt sind, eine wahrscheinliche Ursache ist (Kneepkens et al, 1984)“

Welche Symptome gibt es bei Fruktosemalabsorption?

Die Symptome der Fruktosemalabsorption sind unspezifisch und variieren von Mensch zu Mensch. Typischerweise treten die Beschwerden bis zu 90 Minuten nach der Mahlzeit auf.

Zu den häufigsten Symptomen im Bauch zählen

  • aufgeblähter Bauch
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit

Auch unspezifische Symptome wie

  • Kopfschmerzen
  • Schlafschwierigkeiten
  • Stimmungsschwankungen
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung und Heißhungerattacken

können auftreten.

Beachte auf jeden Fall, dass alle aufgelisteten Symptome unspezifisch sind und auch andere Unverträglichkeiten oder Krankheiten dahinterstecken können. Im Zweifel solltest du einen Arzt aufsuchen und abklären, ob andere Darmerkrankungen wie beispielsweise eine

  • Laktoseintoleranz
  • Reizdarmsyndrom
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • oder schlichtweg eine falsche Ernährungsweise

hinter den Beschwerden stecken.

 

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Warum du auch bei Fruktosemalapsorption unbedingt Obst essen solltest

Viele Menschen geben heute an eine Unverträglichkeit gegenüber Fruktose zu haben und meiden aus Angst vor Symptomen auch Obst.

Obst ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung und kann dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern und dein Leben zu verlängern.

„Wenn man Fruktose und Obst nicht gut verträgt, bedeutet es nicht automatisch, dass man Obst kategorisch meiden sollte.“

Laut der Global Burden of disease study, einer der größten epidemiologischen Studien, die weit über 20 Jahre bereits die Risikofaktoren für unsere häufigsten Todesursachen untersucht hat, ist ein Mangel an Obst der #2 Faktor für vorzeitigen Tod weltweit

Die Global Burden of Disease und andere Studien zeigen, dass ein höherer Obstverzehr das Leben verlängern und das Risiko senkt für

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Brustkrebs
  • Magenkrebs
  • Depression
  • u.v.m.

Natürlich ist nicht nur Obst für eine ausgewogene Ernährung wichtig, sondern genauso andere natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse auch, wie Ernährungsgesellschaften quer durch die Welt empfehlen, zB die DGE.

Wichtig ist vor allem nicht Obst oder die Fruktose per se zu meiden, sondern insbesondere Fruktose Sirups aus der Industrieküche, enthalten in den meisten Lebensmitteln als versteckter Zusatz, wie oben angegeben.

Ein Blick auf das Etikett beim Einkaufen lohnt sich immer.

Denn nicht Obst, aber zugesetzte, isolierte Fruktose steht zum Beispiel in einem bedeutenden Zusammenhang zu Lebererkrankungen, Fettleber.

Mehr Hintergründe welche Lebensmittel dem Darm schaden können erfährst du auch in meinem Buch “Das Mikrobiom Komplott”.

Fruktosemalabsorption behandeln und OHNE aufgeblähten Bauch essen

Fruktosemalabsorption ist ungefährlich und kann mit einigen Anpassungen in der Ernährung ganz natürlich behandelt werden, so dass man keinen aufgeblähten Bauch nach dem Essen hat.

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Alles Gute und herzliche Grüße,

Dr Sarah Schwitalla

Dr. Sarah-Schwitalla
Dr. Sarah Schwitalla

PhD in molekularer Medizin und Biochemie 10 Jahre biomedizinische Krebs-Forschung und Pharmaindustrie Erfahrung TU München, Harvard Medical School, University of Cambridge.

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