„Gesundes“ Mikrobiom bedeutet gesunder Bakterienstoffwechsel

In der vorigen Episode ging es darum, welche Lebensmittel ein gesundes Mikrobiom im Darm stimulieren, bzw präbiotisch wirken, und welche Bedeutung eine gesunde Mikrobiom-Zusammensetzung wirklich für die Gesundheit des Menschen hat.

Anhand aktueller Studien kristallisiert sich heraus, dass die Bakterienspezies oder die Zusammensetzung der Bakterien im Darm eher sekundär ist, da dieser Ansatz immer wieder widersprüchliche Ergebnisse liefert was die Rolle des Mikrobioms in Gesundheit oder bei Krankheiten betrifft. Es gibt daher auch keinen Konsens darüber was eine „gesunde“ Mikrobiota ist. Alle Details dazu gibt es in meinem Buch „The Toxic Microbiome“ (T&F, 2022)

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Ein höherer Ballaststoffgehalt in der Ernährung korreliert mit einem gesünderen Darmflora Stoffwechsel

Primär scheint für die Gesundheit und bei Krankheiten eine wichtigere Information zu sein was das gesamte Mikrobiom im Darm für eine Funktion hat, und zwar unabhängig von der individuellen Bakterienzusammensetzung: der Stoffwechsel der Bakterien ist entscheidend, entsprechend welche Substanzen sie produzieren im Darm und wie diese auf unseren Körper und unsere Organe wirken.

Eine große Vielzahl unterschiedlicher Humanstudien zeigt, dass ein höherer Ballaststoffgehalt in der Ernährung korreliert mit einem gesünderen Mikrobiom-Stoffwechsel (SCFAs, u.a. Butyrat) im Vergleich zur Kontrollprobanden.1 Das bedeutet, ein gesundes Mikrobiom kann vermehrt gesunde Stoffwechselsubstanzen herstellen, SCFA u.a. Butyrat.

„Restriktive, nicht evidenzbasierte Ratschläge zur Reduzierung der Ballaststoffzufuhr in dieser Situation sollten aufgegeben werden“ (Wedlake 2017)

Die Substanzen dienen vorwiegend den Darmepithelzellen als Energiequelle, aber sie können nach aktuellen Erkenntnissen auch im ganzen Körper wirken.

Die zellulären Rezeptor für diese Darmbakterien-Moleküle sind nachweisbar im gesamten Körper, auf all unseren Organen, in unserem Darmgewebe, auf unseren Nerven und in unseren Immun-, Muskel- und Fettzellen usw.2.

Mehr Infos gibt es in meinem Buch „Das Mikrobiom Komplott“ (2022)

Ballaststoffe: entzündungshemmender Effekt bei Krebs Patienten

Einige Studie zeigen einen Zusammenhang zwischen (erhöhtem) Ballaststoffgehalt in der Ernährung, und einer Mikrobiota, die vermehrt gesundheitsförderliche, kurzkettige Fettsäuremoleküle herstellt, sowie verminderten Entzündungs-Markern (CRP und IL-6) im Blut-Plasma und verbessertem Blutdruck in Prä-Diabetikern und Übergewichtigen 3,4.

Damit fördert Eine ballaststoffreiche Ernährung einen gesunden Darmflora-stoffwechsel und hat einen entzündungshemmenden Effekt auf den Menschen.

Der entzündunghemmende Effekt von Ballaststoffen und der Darmmikrobiom Substanzen zeigt sich auch bei Patienten mit einer Krebstherapie:

Der entzündunghemmende Effekt von Ballaststoffen und der Darmmikrobiom Substanzen zeigt sich auch bei Patienten mit einer Krebstherapie

Eine randomisierte kontrollierte Studie hat herausgefunden, dass eine ballaststoffreiche Ernährung (mit über 18 g Ballaststoffen, was deutlich unterhalb der offiziellen Empfehlungen von mindestens 30 g pro Tag liegt) während einer Strahlentherapie führte bei den Bestrahlten Patienten zu geringeren Nebenwirkungen (Darmentzündung) sowohl akut als auch noch nach 1 Jahr im Vergleich zur Kontrollgruppe, die weniger ballaststoffarm aß (weniger als 18g).

Mehr Infos in meinen beiden Büchern und der Episode der „Darmsprechstunde“ 

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