Was „Superfoods“ wirklich sind
„Superfood“ ist ein industriell erfundener Begriff. Ein Marketing Konzept. Wir bekommen den Eindruck nur bestimmte exotische Lebensmittel mit seltenen Nährstoffen seien „Superfoods“ und besonders wertvoll. Das hat auch seinen Preis.
Dabei unterschätzen wir jedoch alle anderen pflanzlichen Lebensmittel. Jedes pflanzlich-basierte Lebensmittel ist für sich genommen ein Superfood, denn jedes enthält industriell unverarbeitet als ganzes Lebensmittel eine einzigartige Kombination an Nährstoffe in einer besonderen chemischen Struktur angeordnet, die einmalig für dieses Lebensmittel ist. Pflanzliche Lebensmittel enthalten außerdem 60x mehr Antioxidantien als jedes tierische Lebensmittel. Allein damit haben sie alle und jeder für sich „Superfood Charakter“.
Wir müssen auch nicht weit bis nach exotischen Ländern gucken. Anstatt brasilianischen Açai können wir auch heimische Blaubeeren (notfalls aus dem TK Fach) nehmen für eine fruchtig-cremige „Superfood“ Smoothie-Bowl.
Die Anthocyane und Polyphenole in der Heidelbeere sind wichtige funktionelle Inhaltsstoffe zur Vorbeugung chronischer Krankheiten. Diese Ergebnisse unterstützen Erkenntnisse, dass die Heidelbeere eine der besten funktionellen Früchte sein könnte
„Superfood“ Blaubeere: präbiotisch und präventiv gegen chronische Krankheiten
Blaubeeren strotzen vor Flavonoiden wie Anthocyanidin, Polyphenolen und weisen insgesamt ein hochkonzentriertes Nährstoffprofil auf. Obwohl ich Lebensmittel ungern als „funktional“ oder „Superfood“ betitle, die Blaubeere ist beider Namen mehr als würdig.
Blaubeeren haben außerdem in diversen Laboruntersuchungen sowie in kontrollierten Humanstudien beeindruckende Effekte gezeigt. Demnach kann die blaue Beere die Sehkraft verbessern, ist krebshemmend, Diabetes und Übergewicht vorbeugend, präventiv gegen Neurodegeneration und Makula-Degeneration sowie Osteoporose und Bluthochdruck, präventiv gegen Herzerkrankungen und verlangsamt die Zellalterung1.
Last but not least: Ein Blaubeer-„Pulver“ für 6 Wochen in einem Shake getrunken erhöht anscheinend den Anteil an Bifidobakterien im Darm und wirkt damit präbiotisch2. Das funktioniert offenbar auch mit Saft3
passend dazu ein Rezept für eine Blaubeer-Smoothie-Bowl
Referenzen
- [Chemical principles and bioactivities of blueberry] – PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21355205/. Accessed May 12, 2021.
- Vendrame S, Guglielmetti S, Riso P, Arioli S, Klimis-Zacas D, Porrini M. Six-week consumption of a wild blueberry powder drink increases Bifidobacteria in the human gut. J Agric Food Chem. 2011;59(24):12815-12820. doi:10.1021/jf2028686
- Groh IAM, Riva A, Braun D, et al. Long-Term Consumption of Anthocyanin-Rich Fruit Juice: Impact on Gut Microbiota and Antioxidant Markers in Lymphocytes of Healthy Males. Antioxidants (Basel, Switzerland). 2020;10(1):1-20. doi:10.3390/antiox10010027
- Ma L, Sun Z, Zeng Y, Luo M, Yang J. Molecular mechanism and health role of functional ingredients in blueberry for chronic disease in human beings. Int J Mol Sci. 2018;19(9). doi:10.3390/ijms19092785
